Was Stress mit dem Gehirn macht – und wie Bewegung & Regeneration helfen
- Judith Wüthrich

- 28. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Das beste Gehirnjogging? Jogging! Forschende finden immer mehr darüber heraus, wie gut es unserer Psyche tut, wenn wir uns bewegen.

Ein besonders wirksamer Weg, um Stress abzubauen, ist Bewegung. Dass körperliche Aktivität dabei hilft, mit psychischer Belastung besser umzugehen, ist schon länger bekannt. Neuere Studien zeigen nun: Bewegung stärkt unser Gehirn so, dass es stressresistenter wird.
Man kann sich das wie ein Gummiband vorstellen: Unter Druck wird es gedehnt, wird dünner und kann irgendwann reissen. Bewegung macht dieses Band widerstandsfähiger, es bleibt elastisch, stabil und belastbar.
Wie Bewegung unser Gehirn schützt

Dass Bewegung uns hilft, besser mit Stress umzugehen, hängt mit der erstaunlichen Anpassungsfähigkeit unseres Gehirns zusammen. Lange glaubte man, dass sich das Gehirn im Erwachsenenalter kaum noch verändert, doch das stimmt nicht. Es bleibt ein Leben lang lernfähig und formbar. Diese Fähigkeit nennt sich Neuroplastizität.
Neuere Forschungen zeigen: Bewegung wirkt genau auf jene Hirnregionen, die durch Stress geschwächt werden und kann deren Funktionen wieder stärken. Besonders der Hippocampus profitiert: Durch Bewegung entstehen dort neue Verbindungen, die uns helfen, flexibel zu denken und auch unter Druck klar zu handeln. Gleichzeitig wird die überaktive Amygdala (das Angstzentrum) verkleinert.
Bewegung wirkt also wie ein gezieltes Training fürs Gehirn. Wer sich regelmässig bewegt, stärkt nicht nur Muskeln, sondern auch die geistige Belastbarkeit und senkt zudem das Risiko für stressbedingte Erkrankungen oder Demenz im Alter.
Die Kombination von körperlicher Aktivität und achtsamer Körperarbeit wie der Craniosacral Therapie wirkt doppelt: Sie stärkt uns im Alltag und schützt langfristig vor den Folgen von Stress.
Vier Tipps, wie du leichter in Bewegung kommst:
1. Mach, was dir guttut: Ob Velo fahren, Tanzen, Yoga oder Spazieren – alles zählt. Hauptsache, es macht dir Freude. Studien zeigen: Je vielseitiger die Bewegung, desto besser fürs Wohlbefinden.
2. Finde dein Tempo: Drei bis fünf Mal pro Woche 30–45 Minuten reichen aus. Zu viel bringt nichts und kann sogar belasten.
3. Druck rausnehmen: Erwarte nicht zu viel von dir. Beweg dich so, wie es gerade passt – das stärkt dein Selbstvertrauen und senkt den Stress.
4. Schaffe gute Bedingungen: Musik, Natur, Bewegung mit Freunden – all das motiviert und macht Bewegung leichter.
Craniosacral Therapie als Ergänzung
Neben Bewegung spielt auch die Qualität der Erholung eine zentrale Rolle. Hier setzt die Craniosacral Therapie an. Sie unterstützt das Nervensystem auf feine, nicht-invasive Weise dabei, in die Regulation zu kommen:
• Sie wirkt beruhigend auf den Sympathikus (Stressnerv)
• Sie stärkt das parasympathische System (Ruhe, Verdauung, Erholung)
• Sie fördert die Selbstregulation und verbessert die Körperwahrnehmung
Durch gezielte Impulse an Schädel, Wirbelsäule und Faszien können tiefe Spannungsmuster gelöst werden – oft dort, wo sie durch chronischen Stress gespeichert sind.
Weiterführende Links:
Sandra Rojas, eine Forscherin am Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft der Deutschen Sporthochschule Köln, erklärt, welche Gehirnregionen durch Bewegung verändert werden:
Ein Beitrag der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin zur Wirkung von Bewegung auf die Neuroplastizität (2017):



Kommentare