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Craniosacral Therapie bei Erschöpfung

Aktualisiert: 23. Apr. 2023



"Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens" (John Steinbeck 1902-1968).

Stressempfinden und deren Symptomatik sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Auf lange Sicht wirkt sich Stress jedoch immer auf den Körper und die Seele aus. Das Immunsystem leidet, das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems steigt und die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen wird grösser. Genau so individuell wie der Mensch selbst, muss deren Behandlung gestaltet sein.


Der Ablauf der Stressreaktionen

„Körper und Geist brauchen ab und zu Stress, denn er sichert letztlich das Überleben. Hält er jedoch an, wirds ungesund.“

Stress ist nicht die Erfindung des modernen Menschen. Bereits unsere Vorfahren in der Steinzeit hatten körperliche Stresssymptome. Damals waren diese wichtig für das Überleben. Sobald etwas potenziell Gefährliches im Umkreis des Steinzeitmenschen auftauchte, musste er entweder die Flucht ergreifen oder kämpfen. Heutzutage geht es in unserem täglichen Leben nicht mehr ganz so gefährlich zu, unser Programm im Gehirn läuft jedoch immer noch genauso ab wie zu Urzeiten.Wenn wir also einem Problem oder einem Konflikt gegenüberstehen, werden wir uns entweder der Situation stellen oder dieser Situation entfliehen.

Über unsere Sinnesorgane gelangen Informationen über Stressrezeptoren in das Grosshirn und das limbische System. Mit Hilfe verschiedener Botenstoffe werden die Informationen den weiteren Organen übermittelt. In der Alarmphase schaltet der Körper mithilfe der Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol) um und mobilisiert alle Energie. Diese Hormone versetzen dem Körper einen Energieschub:

  • die Atemfrequenz erhöht sich

  • der Herz-Kreislauf wird belastet

  • der Blutdruck steigt

  • die Sauerstoffzufuhr wird erhöht

Dadurch wird mehr Blut in die Muskeln gelenkt, die Muskeln spannen sich an, und dem Körper stehen für die Flucht oder den Kampf genug Sauerstoff und Energie zur Verfügung. Gleichzeitig unterdrückt unser Körper alle diejenigen Funktionen, die nicht unmittelbar benötigt werden.

Ist die Stresssituation vorbei, kehrt der Körper wieder in den Ruhezustand zurück und die Abläufe in unserem Körper normalisieren und beruhigen sich wieder.


Reaktionen des Körpers auf chronischen Stress


Wenn körperliche Stresssituationen jedoch über längere Zeit andauern, lenken sich die ursprünglichen selbsterhaltenden Aktivitäten ins Gegenteil. Die Erholungsphase unseres Körpers wird zu kurz und kann zum krankmachenden Dauerstress führen.

Mögliche körperliche Folgen sind;

  • Nervosität

  • Schlafstörungen

  • Gereiztheit

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • Erschöpfung

  • Tinnitus

  • Verdauungsprobleme

  • Müdigkeit

  • chronische Kopfschmerzen

Studien zeigen, dass akuter Stress zudem die Gedächtnisleistung mindert und bleibt das Gehirn für längere Zeit in einem über regulierten Zustand, kann es sogar zu einem Verlust von Gehirngewebe kommen.


Craniosacral Technik CV4 (Compression of the 4th Ventricle)


Durch die Kompression des 4. Hirnventrikels wird die Produktion des Liquor cerebrospinalis (Hirnflüssigkeit) angeregt. Dies führt zu einer verbesserten Versorgung der Zelle, zu einer Stimulation der Hirnnervenzentren und übt einen beruhigende Wirkung auf den gesamten Organismus aus. Durch die tonussenkende Wirkung auf das sympathische Nervensystems, bewirkt dies einen positiven Einfluss auf Stresssymptome, Angstzustände und Schlaflosigkeit.



Selbstbehandlung

"Eine global wirksame, entspannende und revitalisierende Übung für den Alltag."

Diese bewährte osteopathische CV4 -Technik kann auch als Selbstbehandlung angewendet werden:

  1. Nimm zwei Massage- oder Jonglierbälle und platziere diese in einem Socken. Verknote den Socken so, dass die Bälle eng beieinander liegen.

  2. Suche einen ruhigen Ort – am besten irgendwo auf  dem Fussboden, Bett oder auf dem Sofa. Lege bei Bedarf etwas unter deine Knie, dies dient der Entspannung des Beckens sowie des unteren Rückens.

  3. Platziere die zusammengebundenen Bälle an deinem Hinterkopf (Os occipitale) auf der Höhe der Ohren.

  4. Entspanne nun deinen Nacken und schliesse die Augen. Nach ein paar Minuten fühlt sich dein Kopf deutlich schwerer an und du wirst womöglich leichte, langsam pulsierende Bewegungen im Schädel oder im Gesicht spüren.

  5. Nach 10-20 Minuten sollte sich eine wohltuende Entspannung im ganzen Körper bemerkbar machen und du kannst die Massagebälle auf die Seite legen.

Wichtig: Diese osteopathische CV4-Technik sollte in der Schwangerschaft nicht ausgeführt werden, da diese frühzeitige Wehen auslösen kann.


Wie gestresst sind Sie?


Zuviel oder zu lang andauernder Stress kann krank machen. Wer die Warnsignale seines Körpers kennt, kann dem entgegensteuern - zum Beispiel mit Entspannung, Bewegung oder mit einer craniosacralen Behandlung. Testen Sie mit diesem Fragebogen, ob und wie stark Stress bereits Auswirkungen auf Ihre Gesundheit hat: STRESS - Selbsttest




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